Donnerstag 27.04.2000

Nach dieser durchzechten Nacht waren wir morgens nicht so fit, aber da wir einen langen Schlag vor uns hatten blieb uns nichts übrig als loszusegeln. Nach der Flaute in der ersten Stunde nahm der Wind bis auf Stärke 5 zu. Auch die Wellen wurden höher und es machte richtig Spaß gegenanzukreuzen. Dadruch kamen wir aber nicht so schnell vorwärts. Durch den Wind wurde es auch ziemlich kalt, deswegen legten sich manche lieber unter Deck.

Abends kam dann Dragonera in Sicht und wir beschlossen nicht außen herum zu fahren, sondern zwischen Mallorca und Dragonera durch zu kreuzen.

Das war aber nicht so einfach, da der Wind genau aus der Durchfahrt wehte und die Durchfahrt sehr eng ist. Aber wir schafften es dann problemlos.

Kurz hinter Dragonera übernahm unser Rübenkind das Ruder. Aber kurz darauf gab es einen Knall und die Umlenkrolle der Genua flog aus der Schine heraus, da der Bolzen gebrochen war.

Wir wendeten auf Backbordbug und konstruierten eine Notlösung, da wir ja auch wieder auf Steuerbordbug fahren wollten und mußten. Da es inzwischen ziemlich spät geworden war liefen wir in Puerto Andraitx ein, wo wir einen Liegeplatz bekamen und übernachteten. Wir gingen ziemlich schnell nach dem Abendessen schlafen, da wir noch müde von der letzen Nacht und dem anstrengenden Tag waren. Es war die erste Nacht ohne Schaukeln, das war man gar nicht mehr gewöhnt.


Strecke: Cala de la Calobra - Puerto de Andraitx
Distanz: 48,2 sm
Distanz gesamt: 179,8 sm
Wind: 5 Bft
Segel: 1. Ref teilweise Rollref

 


Freitag 28.04.2000

Nach dem Aufstehen versuchten Tibor und ich einen Glaskontainer zu finden, aber das war nicht so einfach, denn es war keiner da und auch keiner aufzutreiben. Keiner den wir fragten verstand Englisch, oder er wußte nicht ob es einen Glasmüll gibt. So nahmen wir ihn wieder mit und segelten bei super Wetter und raumen Wind Richtung Palma.

 

Wir kamen so gegen 16:00 in Palma an und mußten erst mal eine halbe Stunde warten bis wir an der Tankstelle Diesel bekamen, da ein ziemliches gedränge herrschte. Nachdem wir in einem viel zu engen Liegeplatz festgemacht haben wurde unser Boot abgenommen und wir stellten fest, daß wir sehr zufrieden mit dem Service waren.
Wir duschten alle und bereiteten uns auf den letzten Abend in Palma vor. Als auch endlich unser Rübenkind fertig frisiert und rasiert war brachen wir Richtung Stadt auf. Wir kamen erst durch ein etwas verwarlostes Viertel, wir hatten keinen Stadtplan. Dann aber trafen wir auf ein schickes kleines Restaurant, in dem niemand deutsch oder englisch sprechen konnte. Ich werde es warscheinlich nie wiederfinden, aber das Essen war sehr gut und der Wein auch. Die Kellnerin erklärte uns vor jedem Gang, was wir bekamen obwohl sie wußte, daß wir sie nicht verstehen. Es war jedenfalls sehr lustig für alle. Nach dem Essen fanden wir noch eine Bar, in der wir unsere letzten Peseten verprassten. Dort trafen wir auch unseren Vercharterer wieder. Es wurde ein netter Abend.


Strecke: Puerto de Andraitx - Palma
Distanz: 21,7 sm
Distanz gesamt: 201,5 sm
Wind: 3-4 Bft
Segel: alles was da war

 


Samstag 29.04.2000

Wir kletterten verschlafen aus den Kojen und packten noch den Rest unserer Sachen zusammen. Wehmütig noch ein Blick zurück auf unser Boot, das eine Woche lang unser Zuhause war.

Dann kamen auch schon pünktlich unsere Taxis und fuhren uns zum Flughafen. Diesmal gab es keinen Streit, denn der Preis war mit der Charterfirma schon abgeklärt. Auf dem Flughafen checkten wir ein, was wieder Probleme mit Götzis Angel einbrachte. Die Frau am Schlater meinte er dürfe die Angel nicht im Handgepäck mitnehmen, aber Götzi bestand darauf, da er sie auch schon so mit nach Mallorca gebracht hat. Das ging dann so lange bis der Chef kam und Götzi durfte seine Angel behalten nachdem er versichtert hatte, daß es keine "gun" sei.
Im Flugzeug spielten wir dann noch mal so richtig Skat und der letzte Stich wurde erst auf der Landebahn in Basel gemacht.
In Basel wurden wir abgeholt und Tibor fuhr mit dem Zug zurück nach Karlsruhe. Damit war der Urlaub dann leider endgültig vorbei, aber es wird sicher wieder einer kommen.

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